22MONATE
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Wir sind eine gemeinnützige Organisation. Für Familien mit sehr kranken Kindern.
Berlin, Deutschland
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"Josef, mein Josef. Er ist ganz laut. Plötzlich. Tönt. Im Arm seines Vaters. Uli inhaliert Josef. Saugt ihn ab. Ich gebe ihm ein Medikament.
Rufe das SAPV-Team an. Sage, Josef stirbt. Bitte kommen sie."
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708
Uns gehen die Worte aus, wenn wir an die vergangenen Tage denken. An eure Anteilnahme, an die vielen Worte, die ihr uns geschenkt habt.
Überwältigt?
Sprachlos?
Dankbar?
Uns gehen die Worte aus, wenn wir daran denken, dass gestern 11.500 Menschen unsere Seite besuchten.
💛
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Samstag, 30.11.2013, Krankenhaus
Josef wurde am 30. November 2013 geboren. Kurz vor 22 Uhr. In einem Krankenhaus. Es war still. Er schrie nicht. Uli nabelte ihn ab. Blau ist er, sagte Uli. Blau. In einem Handtuch wurde er weggetragen.
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6
550
Der kommende Tag.
Er kommt angerollt.
Er schleicht sich an.
Fünf Jahre sind vergangen.
Morgen vor fünf Jahren.
17:25 Uhr.
Unser Sohn wird nicht mehr atmen, ab 17:26 Uhr
am 3. Oktober 2015.
Josefs 673. Lebenstag.
Der kommende Tag.
Er kommt angerollt.
Er schleicht sich an.
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3
499
Hallöchen,
Ich bin's, Klara, die Schwester von Josef.
Was mir geholfen hat: mir hat geholfen, mit anderen trauernden Kindern zu spielen und mit ihnen zu lachen. Meiner Meinung nach muss man nicht unbedingt über die Trauer reden. Das ist aber bei jedem Kind anders.
Liebe Grüße😊♥️
9
23
493
"Sind so stolz auf Josef. Er hat es so gut mit uns gemacht. Ist nicht in einer Krise gestorben. Immer wieder sagen wir diese Worte."
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23
403
Heute vor vier Jahren hat Josef vor zwei Tagen aufgehört zu atmen. Wir haben weitergeatmet. Josef nicht.
Er war weiter da für uns. Er lag geschützt und eingekuschelt im "Abschiedsraum".
Wir be-greifen, dass er sich verändert. Eine ganz andere Art von Abschied. Ganz unmittelbar.
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"Dann legen wir den Sargdeckel auf den Sarg. Tränen. Wir schrauben ihn zu. Den Sargdeckel.
Mich durchströmt ein Gefühl von Sicherheit. Ruhe und Sicherheit."
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Wir fühlen uns bestärkt. Wir möchten Euch dafür danken, dass Ihr mit uns aushaltet, uns begleitet. Dafür, dass Ihr mitfühlt, mitdenkt, Anteil nehmt. Er hält uns allen einen Spiegel vor, der kleine Josef. Heute vor vier Jahren begann sein 20. Lebensmonat.
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32
363
"Als sie mich dann zu Hause absetzten, sah ich schon zwei Ärzte vor unserem Haus. Ich dachte mir nichts dabei. Ich ging ins Haus und die Treppe hoch zu unserer Wohnung."
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25
364
"Die Hauswirtschaftsfrau hat einen Kuchen gebacken. Kaffee. Tee. Wasser. Klara. Klara, meine Klara. Sie kommt und geht. Spielt mit den Geschwisterkindern. Blumen. Viele Blumen."
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20
334
Wir freuen uns so sehr! Die wunderbare
@MarleneHellene
hat einen Gastbeitrag geschrieben.
Für Josef. Für Klara. Für Anne und Uli. Für Euch alle!
Danke. Danke. Danke.💛
30
48
307
Sonntag, 01.12.2013, Krankenhaus
Endlose Fahrt im Krankentransport. Der Krankenpfleger gratuliert mir zur Geburt. Könnte schreien, sage aber höflich: Danke. Nicht reden. Bitte. Nicht reden. Schließe die Augen ganz fest. Bin im Nirgendwo irgendwo.
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2
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"Dann. Stehen Josefs Sachen im Hof. Werden eingeladen. In den Transporter. Ich stehe am Fenster. Weine. Schluchze. Laut. Sehr laut. Josefs Zimmer gibt es nicht mehr. Seine Sachen gibt es nicht mehr. Werden nun aufbereitet für andere Kinder."
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301
"Ich rufe in der Schule an. Sage freundlich, Klara kommt nicht. Ihr Bruder ist am Samstag gestorben. Die Worte am anderen Ende höre ich nicht mehr."
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Kein Blogtext heute.
#VorVierJahren
: Stille, leeres Josefzimmer. Kein Klingeln. Kein Türklappern. Keine Menschen außer uns in der Wohnung.
Erschöpfung. Dankbarkeit. Erschöpfung.
Erschöpfung.
Erschöpfung.
Josefs letzte tönende Atemzüge hallen nach. Laut. In uns.
9
3
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Hallöchen, hier ist Klara!
Vielen vielen lieben Dank für die vielen Geburtstagswünsche♥️😊
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0
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Einatmen.
Ausatmen.
Stille.
Stille.
Stille.
Seufzen.
Einatmen.
Ausatmen.
Stille.
Stille.
Stille.
Seufzen.
Einatmen.
Ausatmen.
Vor vier Jahren begann Josefs 21. Lebensmonat.
Unser Dank an Euch. Dafür, dass Ihr uns begleitet. Dass Ihr mit uns aushaltet.💛
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Jeder für sich allein. Mit der Leere. Klara ist zu Hause mit unserer Freundin. Ich hoffe, sie schläft. Die Worte des Neugeborenenarztes dröhnen in mir: Ihr Sohn lebt. Aber wahrscheinlich wird er DAS nicht überleben.
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"Darf die Beerdigung seines eigenen Kindes schön sein? Darf ich es so empfinden? Schmerzhaft schön? Stimmig mit Josef und uns? Darf ich es sagen, ohne fragend beäugt zu werden? Ich darf. Das spüre ich. Dafür bin ich dankbar."
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"So liegt in aller Müdigkeit etwas Schönes und Tröstliches, eine Begeisterung über ein Kind, das mit seinem kurzen und schweren Leben euch, seine Eltern und seine Schwester und mit ihnen viele Menschen bewegt, berührt und verändert hat."
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"Uli steht vor einem großen Stein. Einem Findling. Sagt, das ist er. Das ist Josefs Stein. Wir lachen. Sind dann ganz berauscht von dem Gedanken. Ja, Josef bekommt einen riesigen Findling. Wir malen ihn an, sagt Uli. Jetzt. Hier. Heute."
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"Die Glocken läuten. Schmerz. Nur Schmerz. Eine andere Form von Schmerz. Ich spüre die Schwere des Sarges nicht. Die Menschen. Sie bilden eine Gasse. Wir gehen hindurch. Laufen zum Grab. Hinter uns. Die Menschen."
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"Uli und ich wollen den Sarg tragen. Mit einem Freund und dem Pfleger. Möchten Josef mit den eigenen Händen zu Grabe tragen. Josef. Ein letztes Mal tragen. Unseren Josef. Es ist uns wichtig. Ein letztes Mal etwas tun."
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Morgen erreichen wir einen wichtigen Meilenstein in unserem Blog:
Vor vier Jahren zog Josef in sein Zimmer in unserer neuen Wohnung.
In der Wohnung, in der wir heute noch leben.
In der Wohnung, in der die Idee für den Blog entstand.
In der Wohnung, in der Josef gestorben ist.💚
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"Er ist ganz schlapp. Wirkt weit weg und ganz nah. Ganz dicht. Als komme er zu mir zurück. Wie eine umgekehrte Geburt. Dieses Gefühl kannte ich nicht. Und doch. Ist es ganz präsent. Ganz da. Dieses Gefühl."
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Liebe Follower*innen, von Herzen danke, dass Ihr uns begleitet 💛
Wir möchten für die kommenden Tage im Blog eine Triggerwarnung voranstellen. In Annes Texten werden Situationen beschrieben, in denen es Josef und uns sehr schlecht ging.
Bitte seid behutsam beim Lesen.
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5
240
Wir haben lange gewartet. Diese Erinnerungsbilder nicht gezeigt. Die kurz vor Josefs Tod entstanden.
Nein, es geht nicht um Schuld oder Wut. Es geht um das schmerzhafte Annehmen. Die Liebe zu Josef.❤️
Und auch immer: um eine Prüfung der Realität.
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5
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Josef, mein Josef.💛
Heute vor vier Jahren begann Josefs 22. Lebensmonat.
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"Die Lehrerin sagt etwas über Josef. Ich komme nach vorne, zeige Fotos. Ich setze mich wieder.
Meine Sitznachbarin flüstert mir zu, sie würde an meiner Stelle jetzt weinen. Ich ignoriere sie, aber ich bin verletzt und denke mir, wieso?"
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Ich sitze im Rollstuhl. Kann nicht zu Josef laufen. Ärzte beugen sich zu mir runter. Tapfer sind Sie, sagen sie, tapfer. Was bedeutet das?
Ich werde mit einem Krankentransport hinter Josef her gefahren. Uli allein im Auto. Durch die Nacht.
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Ein Neugeborenenarzt werde kommen. Er soll in eine andere Klinik verlegt werden.
Wie soll ihr Sohn heißen? Josef soll er heißen, Josef Konrad. Mit f. Josef mit f. Konrad mit K.
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Stille. Schmerzen. Kann mich nicht bewegen. Werde genäht. Was bedeutet das alles? Nach Hause wollten wir ursprünglich fahren. Mit unserem gesunden Josef.
So war es geplant. Klara und unsere Freundin warten zu Haus auf uns. Wenn alles gut ist, wollten wir doch gleich nach Hause.
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Allein waren wir. Unser Sohn nicht da. Er in einem anderen Raum mit vielen Menschen.
Nach zwanzig Minuten kam die Hebamme und berichtete: Er habe nicht geatmet. Er wurde reanimiert. Nun werde er beatmet. Soll gekühlt werden.
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Klara hat vor vielen Monaten einen Blogtext geschrieben. Sie hat sich den Tag ausgesucht, an dem Josef gestorben ist. Wir werden Klaras Text morgen veröffentlichen.❤️
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Die Sonne wärmt uns. Vertreibt die Kälte. Wir denken an unseren letzen Frühling mit Josef. Josef wird es nun nie mehr kalt haben.
Heute vor vier Jahren begann Josefs 17. Lebensmonat.
Wir danken Euch von Herzen dafür, dass ihr uns begleitet. Wir fühlen uns bestärkt durch Euch.
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"Uli fährt das Auto. Durch die Stadt. Parkt. An den Friedhöfen. Dann laufen wir. Es regnet. Immer Regen. Der Himmel weint. Josef, mein Josef. Der Himmel weint. Wir auch. Wir suchen den Ort, mein Josef. Für dich. Für uns."
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Heute ist der Tag der
#Sternenkinder
.
Wir denken an alle Kinder, die unsere Welt nur kurz kennenlernen durften. Kleine und ganz kleine Kinder, die einzigartige kurze Leben gelebt haben.
Kinder, die tiefe Spuren in uns hinterlassen haben.
Kinder wie unser Sohn Josef.
#WaveOfLight
"Josef, mein Josef. Er ist ganz laut. Plötzlich. Tönt. Im Arm seines Vaters. Uli inhaliert Josef. Saugt ihn ab. Ich gebe ihm ein Medikament.
Rufe das SAPV-Team an. Sage, Josef stirbt. Bitte kommen sie."
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"Klara kuschelt sich an mich. Ich küsse sie. Sage immer wieder, es ist schon gut, meine Klara. Ist schon gut. Nichts ist gut, denke ich. Nichts. Doch für Klara müssen wir wieder gut werden, Uli. Für Klara."
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Und nun. Nun war nicht alles gut. Nichts war gut. Josef von weitem gesehen. In einem Inkubator. Schnell, schnell… der Notarzt muss mit ihm losfahren. Nur schnell noch ein Blick. Bitte.
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0
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Heute vor vier Jahren war Josefs 600. Lebenstag. In unserem Blog stehen nun 600 Berichte, dazu 600 Bilder.
Auch in den kommenden 73 Lebenstagen wird täglich ein Bericht und ein Bild erscheinen.
Unser herzlichster Dank an Euch. Danke. Habt Dank dafür, dass Ihr uns begleitet.
❤️
3
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Wir sagen: genau jetzt ist der richtige Zeitpunkt, um eine Veränderung anzustoßen. Wir wagen einen sehr großen Schritt. Einatmen und Ausatmen.
22MONATE ist jetzt eine gemeinützige Organisation.
❤️ Danke, dass du uns unterstützt!
#Sichtbarmachen
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Gleich beginnt der Erinnerungstag im Kinderhospiz. Ein geschützter Raum zum Trauern mit ganz viel Freiheit drin.
Wie im letzten Jahr werden im Hospizgarten sitzen, plaudern, traurig und fröhlich sein, die Andacht schwänzen und, wenn wir möchten, eine der vielen Kerzen anzünden.🕯️
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6
204
"Wann stirbt Josef, fragt sie. Ich weiß es nicht, sage ich. Niemand weiß, wann wer stirbt. Wieso, frage ich.
Ich habe das Gefühl, Josef stirbt bald. Sagt. Klara. Ich nehme sie in den Arm."
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"Wie wollen wir die Menschen einladen, mit in die Kapelle zu kommen? Wie? Die Bestatterin sagt, vielleicht kann jeder ein Teelicht bekommen und es auf den Sarg stellen. Noch einmal innehalten. Einen Moment für sich und Josef haben."
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202
Heute vor vier Jahren:
Es regnet, es ist kühl. Laufen frierend seit gestern auf der Suche nach einem Ort, der sich richtig anfühlt. Ab und zu eine Pause, aufwärmen. Unsere Aufgaben: Josef eine Grabstelle suchen. Und für Klara da sein.
Kein Klingeln, kein Telefon, kein E-Mail.
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Heute vor vier Jahren war Josefs 500. Lebenstag. In unserem Blog stehen nun 500 Berichte, dazu 500 Bilder.
Auch in den kommenden 173 Lebenstagen wird täglich ein Bericht und ein Bild erscheinen.
Unser herzlichster Dank an Euch. Habt Dank dafür, dass Ihr uns begleitet.❤️
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Heute vor einem Jahr haben wir uns hier angemeldet.
Wir haben damals nicht zu hoffen gewagt, hier so viele wunderbare Rückmeldungen für unser Projekt zu bekommen, wie es nun täglich geschieht.
Danke💚
Heute vor vier Jahren begann Josefs 16. Lebensmonat.
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Bitte RT💛, wenn ihr auch denkt:
Wie schön wäre das: Die 673 Texte von
@22monate
als Buch.
Wir suchen einen Verlag!
3.200.000 Zeichen inkl. Leerzeichen.
@rowohlt
@berlinverlag
@suhrkamp
@verbrecherei
@schoeffling
@KnaurVerlag
@KiWi_Verlag
@Fischer_Presse
(eine kleine Auswahl)
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"Es tut mir gut, mit Menschen zu sprechen, die ihn kannten. Die sagen, weißt du noch? Die sich erinnern. Fragen. Wie war das nochmal? Erzählen von ihrem Erleben mit ihm. Mit uns. Die lachen. Mit uns. Die uns aushalten."
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"Josef wird abgehört. Die Ärztin sagt, sie denkt, er wird sterben. In den nächsten Stunden. Ob wir uns das schon gedacht hätten, fragt sie. Nein, sage ich. Ich fühle es nicht. Tränen."
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😢
"Eine Ausweitung des Sonderurlaubs für Eltern im Todesfall des eigenen Kindes ist ... ganz klar erforderlich. Es liegt auf der Hand, dass die bestehende Regelung unmenschlich kurz ist: Wer kann zwei Tage nach einem solch dramatischen Schicksalsschlag wieder arbeiten gehen?"
Beim Tod des eigenen Kindes gewährt Frankreich künftig 15 Tage Sonderurlaub, Großbritannien erhöht auf zehn. In Deutschland gibt es meist nur zwei Tage. Die Gewerkschaften finden das „unmenschlich kurz“, berichten
@FAZschaefer
und
@Ch_Schubert
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1
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"Die Herzfrequenzen sind hoch. Trotz Schmerzmedikamente. Es ist dann gerade so, sagt die Ärztin. Josef stirbt, sagt sie. Mein Herz. Ein Riesenschmerz. Es trifft mich gerade. Weil ich mir doch wünsche, dass er heute noch bei uns bleibt."
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"Ich gebe ihm ein Schmerzmedikamente. Halte ihn. Küsse ihn. Er wirkt weit weg. Gleichzeitig ist er ganz nah. Ganz nah. Ganz dicht. Als würde er in mich hinein wachsen. Sich mit mir verbinden. Seelenverbundenheit."
11
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"Gleichzeitig spüre ich tiefe Demut vor meinem Kind. Meinem Sohn. Meinem Josef. Dann reden wir. Über Klara. Ihre Frage zum Sterben von Josef. Ihrem Gespür zu Josef. Das Sterben nun ganz nah. Ganz anders als die vielen anderen Male."
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"Zum Ende des Monats nimmst du uns mit. In die Höhe und Tiefe. In die Weite und Nähe. Wir sind da. Sind bei dir. Halten dich, mein Josef. Dich auch, Klara. Dich auch."
Josefs 19. Lebensmonat beginnt.
Danke für Eure Begleitung und Unterstützung. Danke. 💛
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"Heute vor vier Jahren begannen Josefs letzten Lebenstage. "
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Wie war es für euch gestern, ohne Blogtext? Wir hatten dann ungeplant zumindest doch noch eine Notiz zum Tag gewittert, weil der Impuls dazu da war.
Die Stille nach getaner Arbeit war aber für uns sehr wuchtig spürbar, nachdem täglich ein Text seit dem 30.11.2017 erschienen ist.
24
3
176
"Kann ich mich auf das Sterben vorbereiten? Wie auf eine Geburt? Sterbevorbereitungskurs? Einatmen und Ausatmen.
Vor Wochen hätte ich noch nicht einmal gewagt, so konkret daran zu denken. Nicht gewusst, wie ich die Gedanken aushalten soll."
14
19
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"Dann gehen wir ans Meer.
Klara rennt. Rennt. Rennt und rennt. Schreit. Weint. Ich fange sie ein. Versuche es. Sie kämpft. Mit mir. Mit sich. Sie ist voll. Voll von Gefühlen. Sie bahnen sich ihren Weg. An diesem Abend. Am Meer."
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Post vom Bundespräsidialamt 😮(Deshalb: )
"Dass Sie zudem den Mut und die Kraft hatten - und haben - mit Ihren Erlebnissen und Erfahrungen an die Öffentlichkeit zu gehen, kann nicht genug wertgeschätzt werden."
Wow, ein riesiger Schritt!
#Sichtbarmachen
4
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"Es hat nichts mit Misstrauen zu tun, sage ich. Es ist unser Kind, denke ich. Unser Josef.
Nur weil er schwer krank ist, müssen wir nicht unser ganzes Leben vor allen Menschen offenlegen. Oder doch?"
5
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Zum
#WorldwideCandleLighting
leuchtet eine Kerze auf unserem Balkon. Für unseren Sohn Josef, der in unseren Armen 2015 gestorben ist
8
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"Wir sitzen dort. Verstehen uns nicht. Sind leise. Das Meer rauscht in uns. Wie dein Atem, Josef. Wie dein Atem. Wir versuchen, eine Kerze anzuzünden. Schaffen es. Irgendwie."
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"Vielleicht ist es moralisch zu verwerflich, zu wünschen, dass Josef sterben darf?
Wenn sein Leben vorbei ist, darf er sterben. Muss nicht noch einmal wiederbelebt werden. Muss nicht an Maschinen leben. Vielleicht darf man das nicht denken?"
11
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152
"Es geht darum, Josef ernst zu nehmen. Anzunehmen. Josef ist krank, sage ich. Schwer krank. Ja, sagt sie. ABER. Sie kennt andere Kinder, die leben auch noch.
Josef ist Josef, sage ich. Josef ist Josef."
22
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"Sie sagt, sie hat uns angesehen, wie es uns ging. Ganz dünn waren wir. Die Haut ganz dünn. Wurde immer dünner mit den Monaten. Immer dünner. Riss fast. Die Haut."
7
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156
Bis heute wurden 300.000 Worte benötigt, um unser Leben mit Josef auszudrücken, es spürbar und vielleicht auch verstehbar zu machen.
Wir danken Euch allen für das Begleiten unseres Herzensprojekts.❤️❤️❤️
Heute vor 4 Jahren begann Josefs 14. Lebensmonat.
8
13
153
„Ihr Bruder starb,
In den Armen ihrer Mutter,
Sie war nicht da.
Sie war traurig,
Doch sie packte das,
Zwar weinte sie häufig,
Doch es war okay.“
Klara hat einen Text für unsere Werkstatt geschrieben.❤️
#KinderTrauer
#WertvolleWorte
#Sichtbarmachen
26
10
159
Hallöchen,
Ich bin's, Klara.
Danke für die vielen Herzen.
Liebe Grüße,
Klara 😊♥️
P.S. Vielleicht schreibe ich im Blog auch mal was😊
P.P.S. Ihr könnt mir gerne Fragen stellen 😊
Hallöchen,
Ich bin's, Klara, die Schwester von Josef.
Was mir geholfen hat: mir hat geholfen, mit anderen trauernden Kindern zu spielen und mit ihnen zu lachen. Meiner Meinung nach muss man nicht unbedingt über die Trauer reden. Das ist aber bei jedem Kind anders.
Liebe Grüße😊♥️
9
23
493
5
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"Wir. Wir haben Existenzangst. Fordern Klarheit. Klarheit von der Krankenkasse. Werden abgewiesen. Beschweren uns. Letztes Aufbäumen. Aus Angst. Werden gehört. Endlich gehört. Gesehen. Ernst genommen."
Heute vor vier Jahren begann Josefs 18. Lebensmonat.
7
10
150
"Mir laufen Tränen. Ich küsse Josef. Frage ihn, hast du gewartet, bis deine Schwester im Urlaub ist? Damit wir Zeit haben. Für dich? Für dein Sterben? Mir laufen Tränen. Josef wird ganz nass. Ich küsse ihn."
16
13
149
"Um 13.00 Uhr klingelt es. Das SAPV-Team. Uli kommt dazu. Josef wird abgehört. Untersucht. Kein Infekt, sagt die Ärztin. Josef wird sterben, sagt sie. Mir laufen Tränen. Ich weiß, sage ich. Ich weiß."
6
15
146
"Wenn Josef nicht mehr atmet. Ich mit ihm allein bin, werde ich ihn reanimieren. Den Notarzt holen.
Einatmen und Ausatmen. Das wollen wir nicht, sage ich. Wir wollen es nicht. Das ist mir egal, sagt die Schwester."
17
13
146
Wir haben lange gewartet. Diese Erinnerungsbilder nicht gezeigt. Die kurz vor Josefs Tod entstanden.
Nein, es geht nicht um Schuld oder Wut. Es geht um das schmerzhafte Annehmen. Die Liebe zu Josef.❤️
Und auch immer: um eine Prüfung der Realität.
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5
238
10
5
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"Die Ärztin kommt zu uns. Ist gerade im Haus. Streicht mir über den Arm. Sagt, Josef ist schon weit weg. Ich weiß, sage ich. Ich weiß. Mein Herz. Schmerzt. Schnürt sich nicht so fest zu. Wie sonst. Bei den Worten. Bewegung zulassen."
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12
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"Noch lebt Josef. Ich spüre eine Kraft in mir. Nicht die Kraft, alles zu tun, um das Sterben zu verhindern. Es ist eine Kraft, die durch das Annehmen kommt. Das Annehmen, das Josef sterben wird.
Es ist die Kraft für das Leben im Sterben."
9
17
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"Er wird sterben. Da ist dieser Satz, vor dessen Wirkung ich mich nicht schützen kann. Der in mir hallt. Wie eine Gewissheit. Von der ich behaupte, sie zu haben. Diese Gewissheit. Das Wissen darum. Das Spüren."
4
15
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"Kein Infekt, sagt die Ärztin. Ich weiß, was es bedeutet. Kein Infekt. Das ist der Sterbeprozess. Das weiß ich. Es schmerzt. Tief. Wir können nicht viel machen. Nur inhalieren. Absaugen. Flüssigkeit geben. Josef beobachten. Bei ihm sein."
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"Es gibt Spielraum. In mir. HOFFNUNG. Macht sich breit. Fläzt sich hin. In mir.
Gleichzeitig fühle ich etwas Anderes. Keine Worte. Für das Gefühl. Keine Worte."
9
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145
Uns geht es gut nach fast 2 Jahren "22 Monate". Wir sind aufgewühlt, traurig und bewegt, und haben auch ein warmes, erfülltes und leichtes Gefühl.
Das Josefgefühl.
Klara hat sich über die Antworten der letzten Tage sehr gefreut. Sie ist etwas genervt davon, dass 1/2
2
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"Am liebsten würde ich laut schreien. Alles rausschreien. Tue es nicht. Tue es nicht. Einatmen und Ausatmen. Es hilft nicht mehr. Das bewusste Einatmen und Ausatmen."
14
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139
Wie toll und ganz neu in der 22MONATE-Werkstatt:
Josefs wunderbare große Schwester Klara beantwortet 12 Leser*innenfragen über sich selbst. Und über Josef.😊❤️
#Kindertrauer
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"Dann fahren wir los. Wir sind verabredet. In Leipzig. Mit dem Kinderhospiz. Wollen es uns anschauen. Für die Ferien im Oktober. Haben eine Woche dort reserviert. Wir stehen im Stau. Kommen etwas zu spät."
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141
"Wir gehen los. Ziehen um die Häuser. Die Kinder klingeln. Wir warten vor den Türen. Andere Kinder begegnen uns. Verkleidet. Wie gut das ist. So eine Verkleidung. Denke ich. Ein Mantel. Wie gut."
10
10
135
"Sie sagt, Josef. Er ist anders. Immer anders. Aufmerksam muss ich mit ihm sein. Ja, sage ich. Danke, sagt sie. Dass ihr da seid. Dass wir so gut miteinander.
Ja, sage ich. Ich bin dankbar und so froh, dass du da bist."
12
13
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"Klara ist glücklich. Das ist schön. Wie kann das gehen? Letzte Woche der Tod. Diese Woche das Glück. Das geht, denke ich. Das geht. Ich lerne von dir, mein Josef. Ich lerne von dir, meine Klara."
2
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135
Uli fährt nach Hause. Spät in der Nacht. Informiert seine Eltern: Bitte kommt und passt auf Klara auf, wenn wir bei Josef in der Klinik sind. Bitte.
10
0
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"Plötzlich. Atmet Josef nicht mehr. Wird blau. Seufzt laut. Atmet. Weiter. Ich halte Josef.
Plötzlich. Atmet Josef nicht mehr. Wird blau. Seufzt. Atmet. Weiter. Ich küsse.
Plötzlich. Atmet Josef nicht mehr. Wird blau. Seufzt laut."
4
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136
"Um 15.30 Uhr klingelt mein Telefon. Uli. Sagt, Josef. Ihm geht es schlecht. Ganz plötzlich. Bitte komm. Das SAPV-Team hat er schon angerufen. Ich komme, sage ich. Mein Herz überschlägt sich. Ich renne. Aus dem Seminar. Zum Bahnhof."
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9
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"Die Pflegedienstleitung. Sagt. Ich muss das mit meinen Pflegekräften besprechen, ob sie sich das bei euch zutrauen.
Uli. Sagt. Ist es für die Pflegekräfte freiwillig, ob sie zu uns kommen? Jetzt?
Ja, sagt die Pflegedienstleitung."
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"Ich lege mich mit Josef in die Nestschaukel. Sein Kopf lege ich auf meine Brust. Auf mein Herz. Hoffe, es hilft ihm. Hilft ihm, sich zu beruhigen. Gleichmäßiger zu atmen. Noch ein wenig bei uns zu bleiben. Hoffen. Hoffen. Hoffen."
6
10
135